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WELCOME lieber Fachbereich zum WS 24/25

Liebe Mitglieder, FreundInnen und Gäste des Fachbereichs Abstraktion

Wir begrüßen euch ganz herzlich zum Wintersemester 2024/25!

Ein besonders herzliches Willkommen an unsere neu aufgenommenen KollegInnen

Zahra Rezaei, Karolin Burkhardt, Julian Bajak, Titus Keller, Michail Angelos Tseiko,
Bo Yeong Yun, Philine Ambra Mayr, Léa Silva De Sousa Vidal, Rita Sammer und Olivia Golde.

Dazu kommen ein paar Leute vom Lehramt.

Wir müssen zusammenrücken!



NEU

ABSTRACTION ACTION DIENSTAG

Ab sofort treffen wir uns regelmäßig dienstags
im Raum 117 von 15 – 17 Uhr.
Beginn: 8.10.24

15 – 17 Uhr soll die Kernzeit der Treffen unseres Fachbereichs sein: Praxis
Hier versuchen wir Kriterien zu entwickeln, indem wir gemeinsam Arbeiten begutachten und besprechen. Wer etwas zeigen will: bitte spätestens am Montag melden.

Ab ca. 13 Uhr ist Zeit, gemeinsam Ausstellungen zu besuchen. Entweder die im Haus, oder draußen in Galerien und Museen. Auch gerne dahin, wo ihr selbst beteiligt seid.

Ab ca. 17 Uhr würden wir Filme zeigen, Spielfilme, Dokumentationen, oder auch Musik hören und vielleicht anschließend was trinken gehen. Chillout

Der Dienstag soll ein Tag der Begegnung und des offenen Austausches werden.Tiefer einlassen in die Sache.

Man muß nicht die ganze Zeit anwesend sein. Es ist uns aber wichtig, daß ihr euch gegenseitig mit eurer Arbeit, euren Interessen, eurem Wollen und Nicht-Wollen kennen, kritisieren und schätzen lernt.
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Am Freitag, 11. Oktober, findet unser fast jährlicher Ausflug nach Marienthal statt, der sich besonders an die Studierenden des 1. Semesters richtet. Einen Eindruck von unserem letzten Besuch 2022 findet Ihr hier auf unserem Klassen-Blog:https://abstraktekollegentreff.info/2022/03/23/abstrakt-ausflug-1/ Treffpunkt: 10:45 Uhr, Hauptbahnhof.  

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist marienthal.png
Stichwort: Teilnehmende Beobachtung
Klassiker der soziologischen Forschung

Abends schauen wir uns dann im Filmmuseum 13 Lakes an (Regie: James Benning, USA 2004, 16mm, Farbe, 133 min). Mehr Infos dazu hier: https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/produktion?veranstaltungen_id=1722995417201

Montags von 16 – 17.30 Uhr findet Stephan Janitzkys freie Wahlveranstaltung statt:

Denken mit fremden Gehirnen.

Ein fortlaufender Lesekreis um Texte von und über Künstler*Innen & Kunst die der fortschreitenden Gegenwart habhaft werden wollen.
Den ausgewählten Texten ist die Methode gemein, durch Selbstbeobachtung und Beobachtung der jeweils spezifischen Gegenwart, geschichtliche Zusammenhänge begreifen zu wollen und für die eigene Kunst produktiv zu machen.
Zuvorderst soll es um eine konzentrierte Lektüre gehen und den informierten Austausch darüber. Übersetzung wird Thema sein, selbst etwas schreiben und zu besprechen, können wir zum Ende des Semesters angehen.
Unterrichtssprache: den Texten entsprechend, meistens englisch, manchmal deutsch
Es handelt sich um eine Lesegruppe: die Teilnahme soll am besten aus intrinsischer Motivation erfolgen und steht allen Studierenden aller Fachbereiche offen.

Jeden zweiten Mittwoch im Monat veranstaltet Luisa Kasalicky DUOMATIQUE ab 14 Uhr im Raum 117:

Am Mittwoch, den 23.10.24 findet das erste Treffen aus der Reihe „Duomatique“ statt:
Zwei Studierende suchen je ein Bild sowie eine mit diesem in Bezug stehende Zeichnung von einander aus, verfassen einen Text und werden uns diesbezüglich orientieren.
Die Gesprächsrunden sind auf 10 Personen beschränkt um die Diskussion zu schärfen.
Bei jedem Treffen ändert sich die Zusammensetzung der Teilnehmenden.


Am Donnerstag, 17.10.24 kommt Habima Fuchs, die uns eine Einführung in ihr Werk gibt und ihren aktuellen Film EQUINOX vorstellt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ringvorlesung im Anatomiesaal statt. Am 18.10. ist Habima Fuchs zu Gast in unserem Fachbereich.

Die Kung Fu und Qi Gong Trainingseinheiten erfolgen im Winter 24/25 wieder nach Absprache mit Thomas Winkler.

Hanam hat ein Ausflugsziel vorgeschlagen: Das Wasserleitungsmuseum. Super. Termin machen!

https://www.wien.gv.at/wienwasser/bildung/wasserleitungsmuseum/

Es gibt noch viele andere tolle Ausflugsziele in und um Wien, die wir alle mit euch besuchen möchten!

Alles Weitere und Nähere, wenn wir uns wiedersehen

Bis nächste Woche!

Luisa Stephan Thomas Michaela

(wer keine email bekommen hat, bitte Bescheid geben. Verteilerliste im Aufbau)

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Erstsemester:
Diesen Donnerstag, 3.10. ab 9:30 Uhr findet im Sitzungssaal am Schillerplatz das Welcome Meeting für alle Studienanfänger_innen statt.

noch eine Leseempfehlung
Oliver Koerner von Gustorf very good in seiner Kolumne Die leere Welt auf Monopol-online

https://www.monopol-magazin.de/die-leere-welt-klassenkampf-im-kunstbetrieb


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Dear members, friends and guests of the Department of Abstraction

We warmly welcome you to the winter semester 2024/25!

A particularly warm welcome to our newly admitted colleagues

Zahra Rezaei, Karolin Burkhardt, Julian Bajak, Titus Keller, Michail Angelos Tseiko, Bo Yeong Yun, Philine Ambra Mayr, Léa Silva De Sousa Vidal, Rita Sammer and Olivia Golde.

There will be also people from the teaching department

We have to move closer together!


NEW

ABSTRACTION ACTION TUESDAY

Starting next semester, we will meet regularly on Tuesdays
in room 117 from 3 – 5 pm.
Start: 8.10.24

3 – 5 p.m. will be the core time of our department’s meetings: Practice
Here we try to develop criteria by examining and discussing work together. If you have something you would like to show, please let us know by Monday at the latest.

From around 1 p.m. there will be time to visit exhibitions together. Either in the house or outside in galleries and museums. You are also welcome to visit places where you are involved.

From around 5 p.m. we would show films, feature films, documentaries or listen to music and then maybe go for a drink. (Chill out)

Tuesday should be a day of encounters and open exchange.
Get more deeply involved.

You don’t have to be present the whole time. But it is important that you get to know, criticize and appreciate each other’s work, interests, what you want and don’t want.
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On Friday, October 11, our almost annual excursion to Marienthal will take place, which is especially aimed at the students of the 1st semester. You can find an impression of our last visit in 2022 here on our class blog:
https://abstraktekollegentreff.info/2022/03/23/abstrakt-ausflug-1/
Meeting point: 10:45 am, main station.

In the evening we will watch 13 Lakes at the Film Museum (Director: James Benning, USA 2004, 16mm, color, 133 min). More information here: https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/produktion?veranstaltungen_id=1722995417201

On Mondays from 4 – 5.30 pm Stephan Janitzky’s free elective event will take place:

Thinking with Other People’s Brains.

An ongoing reading circle around texts by and about artists & art that want to get hold of the advancing present.
The selected texts share the method of wanting to understand historical contexts through self-observation and observation of the specific present and to make them productive for one’s own art.
First and foremost, the focus will be on concentrated reading and informed exchange. Translation will be a topic; writing and discussing something ourselves can be tackled at the end of the semester.
Language of instruction: according to the texts, mostly English, sometimes German

This is a reading group: participation should ideally be intrinsically motivated and is open to all students from all subject areas.

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Every second Wednesday of the month Luisa Kasalicky organizes Duomatique
from 2 pm in room 117:

The first meeting in the “Duomatique” series will take place on Wednesday, October 23:

Two students will each choose a picture and a drawing related to it from each other, write a text and will orient us in this regard.
The discussion rounds are limited to 10 people in order to sharpen the discussion.
The composition of the participants will change at each meeting.

On Thursday, 17.10.24 Habima Fuchs will give us an introduction to her visual work and present her current film EQUINOX.
The event will take place as part of the lecture series in the Anatomiesaal. On 18.10. Habima Fuchs will be a guest in our department.

The Kung Fu and Qi Gong training sessions will again take place in winter 24/25 by arrangement with Thomas Winkler.

Hanam has suggested an excursion destination: the water pipe museum.
Great.Make an appointmenthttps://www.wien.gv.at/wienwasser/bildung/wasserleitungsmuseum/

There are many other great excursion destinations in and around Vienna that we would all like to visit with you!



Everything else and more details when we meet again

See you next week!

Luisa Stephan Thomas Michaela




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First semesters:
This Thursday, 3.10. from 9:30 a.m. the Welcome Meeting for all first-year students will take place in the meeting room at Schillerplatz.


Another reading recommendationOliver Koerner von Gusdorf in his column Die leere Welt on Monopol-online

https://www.monopol-magazin.de/die-leere-welt-klassenkampf-im-kunstbetrieb



Translated with DeepL.com (free version)

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Alienation

Welt, besser von oben

Erste Reihe Obergeschoss auf der A23, kurz vor der Abfahrt auf die A4

Nach den unwetterbedingten Streckensperren der ÖBB konnte seit Mittwoch wieder ein einigermaßen ordentlicher Schienenverkehr im Wiener Speckgürtel aufgenommen werden. Die Linie REX 6 wird unabhängig davon baustellenbedingt zwischen Wien Hbf und Bruck/Leitha im Schienenersatzverkehr geführt. Eigentlich etwas unangenehm, da 27min längere Fahrtzeit für mich als gewohnt. Allerdings: bei der Heimfahrt ein Doppeldecker mit dem seltsamen Kennzeichen EU (Eisenstadt-Umgebung) 666 im Einsatz. Ich, nicht gleich realisiert, aber instinktiv auf eine vampire slayer-mäßige Schlägerei eingestellt. Keine Schlägerei, aber: erste Reihe im Obergeschoss. Daraus folgt: freie Sicht auf die Straße in gefühlt 5m Höhe. PURER LUXUS. Um den Bahnhof herum bleibt keine Schädeldecke von so einer Position aus unbeachtet, kein müder Gang übers Trottoir wirkt irgendwie begründet. Auf der Straße ist dann alles aus sicherer Distanz in Sicht und Bewegung, was ein Gefühl von Normalität und Gelassenheit verleiht: Der Taxler, der sich auf dem Weg zum Flughafen am Sack kratzt. Die junge Frau, die während der Fahrt mit einem hüpfenden Pyjamakind facetimet. Sogar der Trichter eines Betonmischers ist einmal so nah an der Scheibe dran, dass man die graue Rotze fast sehen kann. Dann ist da noch diese seltsam mächtige Leiberfahrung, die Verschmelzung mit dem Doppeldecker zu einer unverwundbaren, rasant sich fortbewegenden Einheit. Ab jetzt antworte ich auf die Frage, was ich denn eigentlich mit meinem Leben anfangen möchte: mein Ziel sei es, etwa 30t schwer zu sein. Das kann einem niemand nehmen. Bei diesem etwas beknackten Gedanken sitze ich in der ersten Reihe im Obergeschoss und höre Musik: „I‘m sitting in my chair, feeling very Pestalozzi.“ Absolut.

Als Goodie:

Oskar Negt und Alexander Kluge bei einer ihrer professionellen Lieblingsbeschäftigungen: Klugscheißen. Sehenswert.

https://www.dctp.tv/filme/selbstdenken-immanuel-kant

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Kritik Praxis

Dienstag aus Licht

Avocado Ibuprofen

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist grafik-1.png

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Danke für die schönen Beiträge/ Sommerberichte hier im Blog.
(ALLE Fachbereichsmitglieder sind eingeladen)

Im kommenden Semester treffen wir uns immer dienstags.

Der ACTION DIENSTAG wird ungefähr so aussehen:

13 – 15 Ausstellungsbesuche

15 – 17 Klassenbesprechung im 117

17 – 19 Film im 117

+ mehr Ausflüge!

Start: 8.10.24

see you

M

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keine

Ein kleiner Sommerabriss

Juni

Letzte Woche habe ich zum ersten Mal für fünf Tage auf einer Baustelle gearbeitet. Eine Lidl-Filiale wurde umgebaut. Gewohnt habe ich mit den anderen in einem Arbeiterstrichhotel im Industriegebiet irgendwo in Bayern. Viele der Arbeiter waren wie ein Fiebertraum. Einer war Brony, der andere hatte ein so starkes Problem mit Meth, dass er wohl das letzte Mal einen seiner Zähne an einem Milchbrötchen ausbiss und mit einem anderen wiederum hatte ich vor zwei Jahren eine unangenehme Begegnung. Er, ein barfuß vor mir stehender, besoffener, hängengebliebener Punk machte mir unangenehm oft Komplimente für mein Zahnfleisch (irgendeinen komischen Zahnfetisch hatte er) und betonte, dass er es „curvy“ mag (und meinte damit wohl mich). Ich kann nicht genug betonen, wie unangenehm das alles war.  In den zwei Jahren ist er dann irgendwann zum Feminist geworden. „Ich bin das Awareness-Team für euch“, sagte er zu mir und einer anderen, die den Job ebenfalls zum ersten Mal machte. „Und wie ist das für dich als weiblich gelesene Person eigentlich…“ fuhr er fort. Auch den Filialleiter machte er auf sein frauenfeindliches Verhalten aufmerksam. Dieser erwiderte, dass er zwar Sexist, aber auf keinen Fall ein Frauenfeind sei. Rammstein lief im Hintergrund und ich fegte den Boden.

Später erzählte man mir, dass der besagte Punk nach der Arbeit öfters ins Bordell fährt, zum Kuscheln und Reden. Ich hoffe sie nehmen dafür mehr Geld.

Auf der Lidl-Toilette gab es eine besonders große Auswahl an den unterschiedlichsten Parfumdüften.

Juli

Ich bin im Zug nach Berlin. Die letzten beiden Wochen war ich zuerst in Paris Fritz besuchen und dann in einem kleinen Ort in der Steiermark. Insgesamt eine Woche war ich dort und ich hätte ohne Probleme noch weitere drei dort verbringen können. Es war schön; Lea hatte Geburtstag und jeden Tag kamen andere Leute vorbei, die ein paar Tage blieben und dann wieder fuhren. Auf der Alm hatte Maria die Liebesbriefe zwischen Virginia und Vita dabei, die wir uns eines Abends vorlasen. Maria hat gerade ziemlichen Liebeskummer und ich denke, es tröstet sie diesen verworrenen, schwülstigen Briefwechsel zu lesen. Mir war gar nicht bewusst, wie gemein Virginia war.

Ich habe leider nicht so viele Fotos dort gemacht. Natur ist so schön, dass sie schon wieder zu langweilig für ein Foto ist.

August

Insgesamt war ich einen Monat in Berlin. Nach drei Wochen hat mich Berlin angefangen zu nerven. Ich hatte konstant das Gefühl, dass ich die Stadt, sobald ich vor die Tür ging, abwehren musste, weil sie die Interaktion mit ihr, dir aufdringt. Am Anfang fand ich das ja noch ganz nett. Auch, dass dich viel mehr Leute auf der Straße anschauen – in Wien schauen dich die Leute nur an, wenn du extrem komisch aussiehst, oder etwas im Gesicht hast. Doch irgendwann war das zu viel. Auch die vielen Bettler:innen. Da muss man entweder ignorant, oder todtraurig werden. Einmal saßen wir in einer Bar und ein Typ kam mit einer Spielzeugpistole auf uns uns. „Hände Hoch, Geld her, sonst schieße ich“, sagte er, umringt von Bargeräuschen, während er seine Pistole auf uns richtete. Wenn ich in Berlin wohnen würde, würde ich nur noch weiße Bilder malen.

Wie Manuel war auch ich in der Neuen Nationalgalerie, fand aber die Ausstellung über Andy Warhol etwas langweilig. Die Betonung, dass er ein SCHWULER Mann war, hat mich genervt. Noch dazu, dass sein soziales Umfeld nicht wirklich thematisiert wurde. Was mich aber wirklich schockierte, waren die Bilder von Gerhard Richter, die im unteren Stock hängen Mir war das Ausmaß seiner Schrecklichkeit nicht bewusst. Ich bin wirklich immer noch geschockt davon. Selten habe ich so etwas furchtbares gesehen.

In der Modigliani-Ausstellung im Barberini Museum in Potsdam fand ich diese Malerei sehr schön. Interessant ist, dass seine ganzen Frauenabbildungen wunderschön, die Portraits von Männern dafür umso hässlicher sind.

September

Ich bin wieder in Wien.

Auf der Zugfahrt saßen in meinem Abteil zwei extrem unsympathische Menschen, die irgendwas mit der Kunst-und Kulturbranche zu tun hatten, sowohl vor als auch hinter mir. Ich empfand sie als so peinlich, dass ich schließlich mich selbst und alle anderen, die Kunst machen, einfach nur peinlich fand.

Lange hat das Gefühl anscheinend dann doch nicht angehalten. Hier ist ein Foto von der viennacontemporary after-drink-situation im Interconti. Ich hatte einen Long Island Ice Tea.

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Money is trash

scam

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Zeitgeschichte

Halbgares aus dem nördlichen Burgenland

Auch mal so‘n Beitrag schreiben.

Sommer geht zu Ende. Fühlt sich ein bisschen wie Coming-of-Age-Drama an, wie in so‘nem amerikanischen Skateboard-Movie, wo der Protagonist am Ende feststellt, dass es auch noch was anderes im Leben gibt, als mit seinen Kumpels rumzugammeln, so etwas wie Kakteen fotografieren oder Ornithologie zum Beispiel. So als wär da innerlich was passiert, das irgendwie wichtig, aber nicht unbedingt gut ist. Bisschen peinlich auch, so wie ungleichmäßiger Bartwuchs oder ohne Kohle schick ausgehen.

L. war zwei Wochen in Tirol, da war ich bisschen allein. Hatte auch grad nix zu tun. Bin viel rumgesessen und hab manchmal auch nachgedacht, aber ohne so‘n konkreten Anlass. Also einfach nur, was mir so in den Kopf geschossen ist. Hat aber alles keine Anwendung gehabt. Also alles wieder vergessen.

Bisschen unheimlich: das Gefühl, meinen eigenen Alltag nicht ordnen zu können, obwohl nix zu tun. Im Zweifelsfall in den Baumarkt. Den, der 18km und zwei Ortschaften weit entfernt ist. Werkzeug anschauen, bisschen stöbern. Vielleicht sind die LEDs im Discounter billiger als hier. Vielleicht fahre ich später nochmal rüber. Hab eine Feuerschale im Baumarkt gekauft. Fühlt sich gut an. Steht bis heute unbenutzt im Hof.

Jedenfalls geht‘s grad mit dem Malen gut. Go-To-Tätigkeit No. 2 nach Baumarkt, wenn ich nicht weiß, was ich tun soll und keine Verpflichtungen hab. Gibt so ein Gefühl von Geordnetsein. Ist unterschätzt, manchmal. Fühlt sich auch wieder besser an. Jetzt, nach so ein paar Jahren irgendwie den Eindruck, dass da was weitergeht. Ohne Manie und Fadesse. So: hier ist jetzt mein Eck und da mach ich mal.

Außerdem im Sommer:

Auf den meisten Veranstaltungen irgendwen auf einarmiger Umarmungsbasis gekannt (BussiBussi der Bürgerkinder). Ganz lustiges Umfeld. Bin altersmäßig zwischen den 20-jährigen Hamlets, die irgendwelche feschen Sätze à la bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin am Bier vorbeisäuseln und den 30-jährigen, die schon ein bisschen langweilig sind, aber nicht spießig sein wollen und einen auf Sid Vicious mit Nivea machen. Alles super. Am liebsten sind mir aber meistens die Auspuff-Leute, die einem erstmal ordentlich ins Gesicht rülpsen und sich dann den ganzen Abend entschuldigen. Machen sich immer gut auf einer Party.

Bin gespannt auf den neuen Jahrgang in der Klasse. Ist bestimmt ein netter Haufen.

Merke, dass ich schon länger nicht mehr in Wien wohne. Wenn ich in die Stadt reinfahre, denke ich neuerdings: Wien ist aber eine schöne Stadt. Habe ich in 25 Jahren nie gedacht. Ich glaube, kein Wiener denkt sich jemals: Wien ist aber eine schöne Stadt. Da gibt‘s Wichtigeres.

PS.

Gestern beim Knoblauchzehenstecken im Garten eine Eidechse gesehen, die L. vor den Katzen (ich weiß nicht mehr, ob Kater Toni oder Katze Mala) gerettet hatte. Beim Angriff durch Katze den Schwanz abgeworfen, der ist aber wieder am Nachwachsen. Echse und ich sind so eine Stunde nebeneinander im Garten gesessen. Hat sich gut angefühlt. Ich nenne eigentlich alle Tiere, die ich nur temporär kenne, unabhängig ihres Geschlechts Bruno, Giacomo, Ignaz, Specki, Freundchen oder kleiner Mann, so wie in: na, kleiner Mann, wie geht‘s? Ausnahme war ein Spatz namens Tschirpo, den L. vor einigen Monaten wiedermal vor den Katzen rettete. Wir hatten Tschirpo nach dem Angriff liebevoll aufgepäppelt und wieder flugtüchtig gemacht. Aber Toni hat ihn gleich nach dem Start wieder aus der Luft gefangen und erledigt.

Katzen sind coole Killer.

Kater Toni stört mich beim Herumsitzen.

Eidechse Bruno ist ungeachtet seines Namens vielleicht ein Weibchen.

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Praxis

Habima Fuchs

We are looking forward to the artist Habima Fuchs, who will show us her new film EQUINOX. The screening together with an introduction by the artist is expected to take place on October 17 at the Academy of Fine Arts, Vienna.

About Habima Fuchs and her movie:

EQUINOX

A screening of Habima Fuchs art film EQUINOX, 2022, (23 min.) with an introduction about the creative process.

„The nature of the universe, which holds
the center still and moves all else around it,
begins here as if from its turning-post.“
(Dante Alighieri, Canto 27, 106-117)

Habima Fuchs evocative art film captures the world at the symbolic equinox. It is set in Slunakov near Olomouc, Czech Republic and was produced as part of the Home and World programme of the Olomouc Museum of Art – Central European Forum. (https://muo.cz)

Habima Fuchs is a Czech visual artist whose work has long been revising the established mechanisms and traditional existential, philosophical or metaphysical turns that we rely on to understand the world we live in. The symbols and motifs she reflects and materializes in this process come from different cultures and periods, from the framework of Christian iconography and oriental religious contexts. The result is an exceptionally compelling imagery, seductive and subversive, but also deeply self-critical. (Barbora Kundračíková, curator of MUO and producer)

Habima Fuchs, born in Ostrov (former Czechoslovakia), spent many years in Berlin, where she devoted herself to artistic practice, and then made numerous walking trips through Europe to study its culture and mythology from an immediate experience. All of this is reflected in her work, whose means of expression are usually drawing and ceramics, occasionally also other artistic media in the form of a spatial installation. She currently lives in the Czech Republic and, among other things, studies the theory of the five elements and bioinformation technology.  Her work has been exhibited in solo exhibition f.e. in Fait Gallery in Brno (Matter in Eternity, 2024), in SVIT gallery in Prague (The Great Ocean Continuously Creating, 2019), in Kunstverein Munich (297, 2018), in Warhus Rittershaus, Cologne (Eyes horizontal, nose vertical / foster the eminent dance, 2016) or ZACHETA in Warsaw (Salt Sea Water Absorbed by Clouds Turns Sweet, 2016) and in Open Art Project in Otwock (AGAVE, Finding the Source, 2015).  She participated in groupe exhibitions in PLATO, Ostrava in 2022, Rudolfinum, Prague and Biennale Gherdëina 7 in Ortissei in 2020, Arthena Foundation in Duesseldorf, Galerie Guido W. Baudach, Berlin in 2017 among others. She completed residencies in Germany, Slovakia, Italy, Switzerland or Norway. She works with SVIT gallery in Prague. 
Equinox

Habima Fuchs is the type of artist who draws heavily on lived cultural history and philosophy in her work. She draws on her rich experience of both European and Eastern traditions. She combines the principles of both and by synthesising them she arrives at a new conception of the world, which she also envelops in a similarly complex mythology. The metaphorical way of thinking is reflected in the meaning as well as in its formal or visual side – her way of communication is distinctly aesthetic, each element fulfils its role in the story, yet it can hardly be reduced to a simple interplay of elements. The image of the world she creates is therefore truly finit, complete, almost autonomous, while at the same time not lacking the fragility that every creative gesture possesses. Habima´s work is always personally experienced, it is not an “empty game of art”, but at the same time it offers enough space for our own imagination. What she aims at, therefore, is not simple timelessness, she does not offer us an escape from the present situation, on the contrary – if we give it a chance, we will find that her work reveals and re-shapes the so-called present in a very sophisticated way. 

The project, prepared by Habima Fuchs for Olomouc and created within the framework of the Year of Home and Abroad, is entitled Equinox. It is a combination of a performance, which took place in the Ecological Centre Sluňákov, and a poetic film, set, among other things, in the spaces of the local Arch – the Garden of Paradise by František Skála and the Solar Mountain by Miloš Šejn. The story of the return to the equilibrium “world of the centre”, the world before the flood, Dantes Paradise, is depicted in eleven images, the central role of which is played by the burying of the snake, the planting of the apple tree and the cutting of the hair. The individual images are conceived as self-contained wholes, encompassing a range of familiar objects and gestures, elevated to the level of transcendence within the ritual. The burning candle, the apple, the grazing cattle, and the “marginal” – but in fact monumental – dramatic entries of family members whose kinship is subtly indicated by common features, contribute to a strongly metaphorical vision of the world. Watching the film, we go through a process of personal purification with the author, while being reminded of our own absolute belonging to the community.

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Tourists go home

Habe diese Inschrift auf Steinen und Zäunen entlang Wanderwegen im UNESCO Naturpark Puez Geisler gefunden.
Im Zusammenhang mit der 9. Biennale Gherdëina und dem Thema “Parlamënt dla muntaioles”, beruhend auf den Fanessagen in welchen von der verheißenen Zeit die Rede ist in der das Volk der Fanes wieder aus seinen unterirdischen Verstecken empor treten kann und die Virilität der Naturfeindlichen Herrscher, der Vergangenheit angehören.

Sind diese und andere Anzeichen bereits die Wende in Richtung verheißene Zeit.

Als das Grödnertal noch in Armut lebte meinte ein weiser Pfarrer,der von der damaligen und heutigen Bevölkerung immer noch hoch geschätzt ist (zahlreiche Kerzen zieren sein Grab immer noch), dass die Bevölkerung eines Tages enorm reich wird bevor sie wieder allmählich alles verlieren werden.

Aus taoistischer Sicht der normale Weg des natürlichen Wandels. Wie man aber jetzt die Kunst ins Spiel zieht sei fraglich. Als hässlich und schändlich bezeichnet, ja sogar Rufschädigend das Wort Gröden verachtend, wurde die Biennale Gherdëina wieder ein mal von Passanten beschimpft. Ich selbst finde es immer noch erstaunlich wie leicht man noch Aufsehen und Furore hervorbringen kann wenn man sich am Land bewegt. Es scheint als wäre man hier noch nicht so abgestumpft wie in einer größeren Stadt.

Besonders einige Werke entlang des Dorfzentrums St. Ulrich sollten auch gerade in der Hochsaison, das ohnehin schon kitschige Dorfzentrum zudem aufbrezeln und die flanierenden Touristen aus Allerwelt bespaßen. Am besten handgeschnitzte Unikate in stattlicher Größe. Kritik wird hier als Unangemessen wahrgenommen. Ich glaube, dass gerade dies eine perfekte Bühne sei um mit Kunst im hier und jetzt zu arbeiten. Im querschnitt der Masse agierend zwischen einem Touch von Bellepoque und doch nicht in jenes abzurutschen. 

Im allgemeinen eine supper Initiative um im Grödnertal auch mal etwas anderes als Wand und Gartenschmuck zu presentieren, ausbaufähig ist es jedoch immer. Ein großes Potential steckt weiterhin im Konzept Biennale Gherdëina.

Was es mit den einzelnen Werken auf sich hat sei dahingestellt. Auch schwer sie im allgemeinen zu sehen ohne die Lokalisierung im Hinterkopf zu haben.

Noch zu sehen bis 1. September 2024 in Gröden! Teils frei zugänglich teils mit einem 10€ Tickethttps://www.biennalegherdeina.it/de/

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Unterhaltung

Ist Pop heute rechts? (Und warum es keine fettigen Haare mehr gibt.)

Neue Folge „Die sogenannte Gegenwart“.

Zu Gast: Diedrich Diederichsen.

https://www.zeit.de/kultur/2024-07/pop-politik-politische-linke-rebellion-feuilleton-podcast?fbclid=IwY2xjawEV0ClleHRuA2FlbQIxMAABHeLi63d7Z42_bHbdaBrYTfz-y3iyskVSHNaSos7TftJ2ynBKT1wogJXP6A_aem_uZW7MuelIkUAYKUrV85vQA

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Buchempfehlung:

Darin der Autor eine Revision des “Falles Hölderlin” einleitet, die zu dem Schluß führt, dass der Dichter die zweite Hälfte seines Lebens keineswegs in geistiger Umnachtung zugebracht hat und auch nicht geisteskrank gewesen ist. Vielmehr zeigt es sich, dass H. an den banalen Widrigkeiten in der realen Welt scheiterte und sich unverstanden von ihr zurückzog. Mit tollen Textanalysen.

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