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Zeitgeschichte

Halbgares aus dem nördlichen Burgenland

Auch mal so‘n Beitrag schreiben.

Sommer geht zu Ende. Fühlt sich ein bisschen wie Coming-of-Age-Drama an, wie in so‘nem amerikanischen Skateboard-Movie, wo der Protagonist am Ende feststellt, dass es auch noch was anderes im Leben gibt, als mit seinen Kumpels rumzugammeln, so etwas wie Kakteen fotografieren oder Ornithologie zum Beispiel. So als wär da innerlich was passiert, das irgendwie wichtig, aber nicht unbedingt gut ist. Bisschen peinlich auch, so wie ungleichmäßiger Bartwuchs oder ohne Kohle schick ausgehen.

L. war zwei Wochen in Tirol, da war ich bisschen allein. Hatte auch grad nix zu tun. Bin viel rumgesessen und hab manchmal auch nachgedacht, aber ohne so‘n konkreten Anlass. Also einfach nur, was mir so in den Kopf geschossen ist. Hat aber alles keine Anwendung gehabt. Also alles wieder vergessen.

Bisschen unheimlich: das Gefühl, meinen eigenen Alltag nicht ordnen zu können, obwohl nix zu tun. Im Zweifelsfall in den Baumarkt. Den, der 18km und zwei Ortschaften weit entfernt ist. Werkzeug anschauen, bisschen stöbern. Vielleicht sind die LEDs im Discounter billiger als hier. Vielleicht fahre ich später nochmal rüber. Hab eine Feuerschale im Baumarkt gekauft. Fühlt sich gut an. Steht bis heute unbenutzt im Hof.

Jedenfalls geht‘s grad mit dem Malen gut. Go-To-Tätigkeit No. 2 nach Baumarkt, wenn ich nicht weiß, was ich tun soll und keine Verpflichtungen hab. Gibt so ein Gefühl von Geordnetsein. Ist unterschätzt, manchmal. Fühlt sich auch wieder besser an. Jetzt, nach so ein paar Jahren irgendwie den Eindruck, dass da was weitergeht. Ohne Manie und Fadesse. So: hier ist jetzt mein Eck und da mach ich mal.

Außerdem im Sommer:

Auf den meisten Veranstaltungen irgendwen auf einarmiger Umarmungsbasis gekannt (BussiBussi der Bürgerkinder). Ganz lustiges Umfeld. Bin altersmäßig zwischen den 20-jährigen Hamlets, die irgendwelche feschen Sätze à la bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin am Bier vorbeisäuseln und den 30-jährigen, die schon ein bisschen langweilig sind, aber nicht spießig sein wollen und einen auf Sid Vicious mit Nivea machen. Alles super. Am liebsten sind mir aber meistens die Auspuff-Leute, die einem erstmal ordentlich ins Gesicht rülpsen und sich dann den ganzen Abend entschuldigen. Machen sich immer gut auf einer Party.

Bin gespannt auf den neuen Jahrgang in der Klasse. Ist bestimmt ein netter Haufen.

Merke, dass ich schon länger nicht mehr in Wien wohne. Wenn ich in die Stadt reinfahre, denke ich neuerdings: Wien ist aber eine schöne Stadt. Habe ich in 25 Jahren nie gedacht. Ich glaube, kein Wiener denkt sich jemals: Wien ist aber eine schöne Stadt. Da gibt‘s Wichtigeres.

PS.

Gestern beim Knoblauchzehenstecken im Garten eine Eidechse gesehen, die L. vor den Katzen (ich weiß nicht mehr, ob Kater Toni oder Katze Mala) gerettet hatte. Beim Angriff durch Katze den Schwanz abgeworfen, der ist aber wieder am Nachwachsen. Echse und ich sind so eine Stunde nebeneinander im Garten gesessen. Hat sich gut angefühlt. Ich nenne eigentlich alle Tiere, die ich nur temporär kenne, unabhängig ihres Geschlechts Bruno, Giacomo, Ignaz, Specki, Freundchen oder kleiner Mann, so wie in: na, kleiner Mann, wie geht‘s? Ausnahme war ein Spatz namens Tschirpo, den L. vor einigen Monaten wiedermal vor den Katzen rettete. Wir hatten Tschirpo nach dem Angriff liebevoll aufgepäppelt und wieder flugtüchtig gemacht. Aber Toni hat ihn gleich nach dem Start wieder aus der Luft gefangen und erledigt.

Katzen sind coole Killer.

Kater Toni stört mich beim Herumsitzen.

Eidechse Bruno ist ungeachtet seines Namens vielleicht ein Weibchen.

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Material Praxis Zeitgeschichte

Interview mit Günther Förg zum malerischen Werk 

Geführt von Erich Gantzert-Castrillo am 17.07.2007 

EGC: Günther, Du hast von 1973 bis 1979 an der Münchner Kunstakademie bei Karl Fred Dahmen Malerei studiert und in Deiner ersten Ausstellung 1974 in der Akademie sechs graue Bilder gezeigt. Den Angaben zufolge sind diese auf Nessel mit Dispersion und Kreide gemalt. In den folgenden Jahren hast Du ein großes Konvolut an Bildern auf so unterschiedlichen Bildträgern wie Blei, Leinwand, Cotton duck, Kupfer, Holz, Sperrholz, Hartfaserplatten, Pressspan, Aluminium, Masonit und Polyestergewebe geschaffen. Zu den schon erwähnten Farben – Dispersion/Kreide – kommen Acryl, Ölfarbe, Tempera und Luftlack und auch Blattgold dazu. In der Zeit von 1974 bis 1990 hast Du immer wieder Nessel als Bildträger verwendet und mit unterschiedlichen Farbsystemen bemalt, wie: Dispersion/Kreide, Acrylfarbe und Ölfarbe. 1990 hast Du neben einer vierteiligen eine dreiteilige Shaped Canvas-Arbeit geschaffen, hier liegt der Nesselstoff über Holz. Deine ersten sechs grauen Bilder in der Klasse von Karl Fred Dahmen hast Du mit Dispersion und Kreide auf Nessel gemalt sowie zwei weitere, die im Besitz Deiner Tochter Cécile sind. In dem Gespräch, das Du mit Thomas Groetz geführt hast, fragt er Dich: »Die monochromen Bilder im Frühwerk sind zunächst grau und schwarz, haben diffuse und stumpfe Oberflächen und entfalten dann langsam ihre Farbigkeit, quasi aus einer Negation heraus. Ist diese Beobachtung zutreffend?« Du antwortest darauf: »Die grauen Bilder, die in den ersten 3 Jahren an der Akademie gemalt wurden, sind aus einer gewissen Verweigerungshaltung heraus entstanden. Über einer schwarzen Grundierung liegt ein grauer Schleier, ähnlich einer gewischten Schultafel. Jedes Grau oder Schwarz hat eine Farbigkeit, die über einen Vergleich mit anderen Farben erfahrbar wird.« Hast Du die Materialien aus Kostengründen so gewählt oder weil Du mit dieser Materialwahl die gewünschte Bildvorstellung erreichen konntest?

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Material Praxis Zeitgeschichte

non-finito Vollkontakt


Der Fachbereich Abstraktion lädt herzlich ein zur Ausstellung non–finito Vollkontakt. Die schönsten Probleme der Welt, ein Gruppen-Ganzes aus abstrakten Problemformalisierungen, konkreten Materialkonfrontationen und unfertigen Gruppenbegehren.

Wenn die Kunstproduktion allgemein und der malerische Prozess im Besonderen ein Vollkontakt ist – mit dem Material, mit der Arbeit als endlose Aufgabe, mit dem Anspruch der Kunst, mit den eigenen Unzulänglichkeiten –, dann bleibt dieser Kontakt in einem fertig- und ausgestellten Kunstwerk nur als eine Ahnung übrig. Da die Spur einer körperlichen Anstrengung, da der Schatten des existenziellen Zweifels, und irgendwo immer die Resistenz des Materials.

Die Unmöglichkeit der vollständigen Übersetzung des vollkontaktischen Prozesses in sein Produkt eröffnet eine Kluft, die sich als schönes Problem darstellt und dem sich ein weiteres hinzugesellt: der Kontakt mit der Kunst in der Rezeption. Ich, selbst handgriffliche Analphabetin und den Vollkontakt mit außertextlichem Material stets vermeidend, kann den malerischen Handgriffen nur in der Rezeption und dann als Text begegnen, in dem sich ein weiteres Kontaktproblem eröffnet: die Sprache.
Non-finito Kontakt- und Konfrontationsketten, niemals lösend, stets problemorientiert vermehrend. Am Ende sagen alle, ob abstrakte Malerin oder figurative Schreiberin, geeint in der Dialektik, geh mir weg mit deiner Lösung, sie wäre der Tod für mein Problem.

Sophia Rohwetter

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Atlas-Sklave von Michelangelo 1523 - 1526

(Lieblingsverzweiflungsausdruck, among others. 
Sich den schweren, grob behauenen Steinkopf abreißen wollen. )
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Gestern vor dem Einschlafen stand mir glasklar ausformuliert vor Augen, was ich mit Vollkontakt meine.  So klar, dass man sich sicher ist, es nicht zu vergessen und nicht nochmal das Licht anmacht,  um es aufzuschreiben.
natürlich vergessen.

Ich glaube ich will sagen, dass man als Künstler eigentlich immer arbeitet.  
Alle sichtbare,  ununterbrochen auf einen einschießende Welt ununterbrochen  in Beziehung setzt  zum Denken und zum Tun. Man verdammt dazu ist,  das Gesehene verstehen zu wollen und etwas daraus zu machen.  - Wie es angemessen überführen und umsetzen? Und die treffendsten Ergebnisse erzielt, wenn man maximal verstrickt ist ins Material und in Kontakt mit sich selbst. 

Von meinem/meiner Galaxy gesendet
M., 28.2.24

plus: ewige Wahrheit

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Material miscellaneous Unterhaltung Zeitgeschichte

st.o.ff – bitte ergänzen

auf NETFLIX: The Andy Warhol Diaries, 6-teilige Serie
https://www.wikiwand.com/en/The_Andy_Warhol_Diaries_(TV_series)

° ° ° °

more


Alice Creischer/Andreas Siekmann im Interview über ihren Werdegang
(new professors of Fachbereich contextual painting.)
Jetzt: Kunst und Bild |Kontext
……..

Kodwo Eshun (Kandidat für die diaspora aesthetics Professur. Wir fanden seinen Vortrag toll, haben aber keinen Einfluß auf die Besetzung)
Heller als die Sonne
übersetzt von Dietmar Dath

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist grafik-1.png

https://www.telepolis.de/features/Alles-war-noch-zu-tun-Alle-Abenteuer-warten-weiter-3447384.html
https://www.telepolis.de/features/Everything-was-to-be-done-All-the-adventures-are-still-there-3447386.html

GESPRÄCH
Ruth Sonderegger, Maja Figge, Wilma Lukatsch:
Zur Kolonialität der philosophischen Ästhetik

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5772-2/kuenste-dekolonisieren/
https://www.transcript-verlag.de/chunks/media/ePDFs_chunks/bis%205999/9783839457726/9783839457726-007/9783839457726-007.pdf?
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Wien: Hito Steyerl Woche im Film-Museum
Josef Strau Ausstellung bei E. Layr
Hypostasicisms


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CLASS MEETING Mo. 11.12.23, 11:00 |
ca 13:00 AUFBRUCH ZUM GELITIN.BRUNNEN IN FAVORITEN
WEIHNACHTSFEIER 11.12. ab 17 UHR.
Di, 12.12.23: ganztägig zwanglose Jahresendbesprechung zum persönlichen Status Quo : Pläne, Ängste, Wünsche

🚬💗🚀🍳🚬💗🚀🍳🚬💗🚀🍳

Kiki vor Manu-Bild
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Tuesday, 12.12.23 at 117 from 11 am:
short, informal, individual end-of-year talk about your personal situation.

How are you doing? How is your artistic work going?
Is there anything we can support you with?

We look forward to seeing you all!

Even those who had no time to come to the class meetings.

🚬💗🚀🍳🚬💗🚀🍳🚬💗🚀🍳

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12.12.23 MAK hard/soft Opening

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Hearings Kunst und Bild | Figuration
13. + 14.12.23 AdbK Schillerplatz, Sitzungssaal (EG)
ab 10 Uhr
Come by
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Über Malerei: Theater als Bild – vice versa
Gloria Pagliani, Alice Dal Bello, Alexander Harve

Fr 15.12.23 19h Exhibit
Eschenbachgasse 11


Stephan Janitzky in Köln
Gereonswall 110
Eröffnung 16.12.23

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Souveränes Nonfinito:
In Rudolf Levys „Stillleben mit Mimosen“ von 1942 endet der Tisch einfach im Nichts und gibt Raum für die kobaltblaue Signatur des Künstlers
(Quelle: FAZ)

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IN DIE SELBERDENKERSZENE ABGEDRÄNGT

Es ist anregend zu verfolgen, wie die früher ins Solipsistische lappende und auch vom Verfasser dieser Zeilen seit Jahren nie ganz verstandene „Denkpsychologie“ in Dialoge gebracht wird und auf Verständnisfragen tatsächlich handgreiflich erklärende Antworten hervorbringt. Eine Outsider-Science wird anschlussfähig, vielleicht zulasten ihres künstlerisch-performativen Anteils.

https://www.springerin.at/2023/4/lektuere/ioswald-wieners-theorie-des-denkensi/

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Resolutionen der Mitgliederversammlung des PEN Berlin,
15. Dezember 2023

https://penberlin.de/resolution-gegen-gesellschaftliche-polarisierung-und-illiberale-tendenzen-im-kulturbetrieb/

https://penberlin.de/resolution-solidaritaet-mit-juedinnen-in-deutschland-israel-und-ueberall/

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Ein Glück: Der kluge Anton Spielmann von 1000 Robota ist wieder da.
Interview von Oktober 2022. (leicht verlabert, aber im Rahmen.)
Wohnt in Wien!

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Aus dem Archiv

Schönes Lied 1992


Evergreen

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