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KOMPLIZIERTES LESEN

… neues Seminar im Angebot:

0,5 Studienjahre = 1 Sommer = 1 Buch. selbstständige Anmeldung per campus-online .

Kompliziertes lesen,
kompliziertes Lesen

Im Seminar Sommersemester 24 lesen wir gemeinsam ein Buch: “Die lebende Münze” von Pierre Klossowski, frz 1970, dt.1982.
Von Foucault als “das größte Werk unserer Epoche” angepriesener, komplexer philosophischer Essay. Das Geld, die Währung, die Münze als totales Äquivalenzmittel, wird mit Bezug auf Marquis de Sade als menschliche Lebensform fantasiert. Ein Fetisch mit Eigenleben, ein Dämon, der durch umfassendes Begehren zugleich herrscht und beherrscht wird: Herr und Knecht.
Die Lektüre kann schnell vermiest werden durch ein interpretatorisches Zustellen, wenn man sich auf die einschlägigen Begriffe der Produktion, des Begehrens, des Tausches, etc. versteift. Im close reading des kleinen Buchs (ca.80 Seiten) über das gesamte Semester hinweg wird eine konzentrierte Auseinandersetzung mit Inhalt und vor allem Form des Textes verfolgt. Dazu sollte Bereitschaft mitgebracht werden: sich auf das Komplizierte, das Unverständliche einzulassen.

  • We will read the text in German translation, discuss and debate it in German. If necessary, the French edition will be consulted.
  • For an English-language reading group, please refer to Literature and Language Arts 1 in the winter semester.
    If you are interested in the extra-curricular reading group (English, German, etc., starting this summer semester), please send an e-mail with the subject ExCu to: s.janitzky@akbild.ac.at

“Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts sind im Namen des Gefühlslebens Anathemata gegen die industrielle Zivilisation geschleudert worden. Den Produktionsmitteln der Industrie eine schädliche Wirkung auf die Gefühle zuzusprechen, bedeutet, daß man sie – noch in der Denunziation ihres demoralisierenden Einflußes – als eine wichtige moralische Macht anerkennt. Wie kommt sie zu dieser Macht? Nur aufgrund der Tatsache, daß der Akt der Objekt-Fabrikation selbst seinen eigenen Endzweck in Frage stellt. Wodurch unterscheidet sich dann der Gebrauch geräteartiger Objekte vom Gebrauch derjenigen, welche die Kunst herstellt und die für das Auskommen unnütz sind? Keiner denkt daran, ein Gerät mit einem Simulakrum zu verwechseln. Es sei denn, daß ein Objekt nur als Simulakrum einen notwendigen Gebrauch darstellt.”
“Die lebende Münze” Pierre Klossowski, S.1

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